ZUR PERSON

„Die Arbeit am Stein ist oft eine Gratwanderung, ein ständiges Abwägen. Hartgestein ist wie Glas, der splittert einfach weg, wenn man es falsch anpackt. Ich liebe diese Oberfläche, die Geschichten erzählt, und den kühlen Kern, den man da herausschälen kann.“ (Christoph Jakob in einem Interview am 12.10.06)


Es ist dies wohl der Schlüssel zu den Arbeiten des Steinbildhauers Christoph Jakob: Er lässt den Stein seine Geschichte erzählen, doch ist das Zuhören kein kontemplativer Prozess, sondern harte Knochenarbeit. Aber das Zuhören-können führt dazu, dass der Künstler seine gestalterischen Ideen dem Stein nicht aufzwingt, sondern in sensibler Korrespondenz mit den natürlichen Gegebenheiten des Materials erwachsen lässt, das gestalterische Konzept sich im Einklang mit den Eigenschaften des Steins entwickelt. „Es ist die Auseinandersetzung zwischen meinem Willen und dem Gestein“, formuliert es Christoph Jakob selbst, ein Zusammenprall von Natur und kreativem Eingriff, bei dem der Bildhauer die Statik des Steins aufbrechen will, um ins Innere, zum Kern des Steins vorzudringen, wobei jeder Stein ein eigenes, auf seine spezielle Materialität eingehendes Verfahren fordert.

Die endgültige Form ist als Idee noch vor dem Eingriff vorhanden, der Stein birgt die Form in sich, muss ihm aber durch Reduktion der vorhandenen Materialität, durch Wegschlagen, Entfernen, Durchlöchern abgerungen werden. Und so entstehen Steinskulpturen, die Ruhe und Kraft ausströmen, da der Künstler stets eine harmonische Balance zwischen seinen gestalterischen Eingriffen und der Eigendynamik des Steins, seiner Oberflächen-eigenschaften, seiner farblichen und strukturellen Eigenheiten zu wahren weiß. In der Transformation der ursprünglichen Steinform zur endgültigen skulpturalen Erscheinung offenbart sich Jakobs künstlerische Energie und Kreativität. Nichts mehr ist zu erkennen von dem schweren Arbeitsprozess wenn die Skulptur auf ihrem Sockel ruht.

Bei den Skulpturen entstehen beim Zusammensetzen Formen von verblüffendem Reichtum, deren spielerische Anmutung im reizvollen Kontrast zur Härte und Sprödigkeit des Materials steht und zeigt, dass die Schwere des Steins zum Leichten zu wenden ist.


(Elisabeth Claus, Neuer Kunstverein Aschaffenburg)

VITA

Christoph Jakob wurde am 05.05.1973 in Erlenbach am Main geboren.

Von 1997 bis 1999 studierte er Bildhauerei an der Kunsthochschule Alfter.

Heute lebt und arbeitet er in Kleinwallstadt am Main in der Nähe von Frankfurt am Main.

 

 

Ausstellungen/ Preise (Auswahl)


2001 Bildhauersymposium Larvik, Norwegen

2005 NordArt 2002, Rendsburg

Bildhauersymposium Tauberbischofsheim

2007 „Ins Licht gerückt IV“, Neuer Kunstverein Aschaffenburg

„Perpetuum“, Künstlerhaus Kempten

Förderpreis des bay. Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst

2008 „Stumme Zeugen“, Kulturspeicher Würzburg

„Skulpturen am Main“, Schlosswiese Aschaffenburg

Galerie Auden, Bad Homburg

2009 "crossroads“, Galerie Leßmann & Lensen, Rodgau

„selections“, Galerie Landskron & Schneidzik, Nürnberg

Galerie Epikur, Wuppertal

2010 Internationales Symposium Grafenhausen

Kunstverein Buchen

2011 Architektouren Haus der Begegnung, Sulzbach

Galerie FlowFineArt, Leverkusen

2012 Förderpreis für zeitgenössische Kunst, Aschaffenburg

Alt-Stadt Galerie Mainz

2013 Galerie flow fine art, Leverkusen

Galerie Rottmann 5, München

Bildhauersymposium Kirchheim                                                 

2014 Skulpturensommer im botanischen Garten Ulm

2015 „more news from nowhere“, Kunstverein Bad Homburg 

2016 „Lust auf Wandel“, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg

2017 Neue Galerie Kloster Bronnbach

„UNGREIFBAR“, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg

2018 Galerie Schäfer, Wiesbaden

Mühlengalerie, Babenhausen

Spessartmuseum Lohr

Skulpturen in der Stadt, Marktheidenfeld

2019 „Schichtungen“ mit Eckhard Gehrmann, Galerie in der Trinkkuranlage Bad Nauheim

NKV Aschaffenburg, Museumsnacht 2019

2020 Galerie M50, Frankfurt

Skulpturen Bad Salzhausen

Galerie Sassen, Köln

„Auch ich in Arkadien!“, Jesuitenkirche Aschaffenburg

2021 NordArt 2021, Rendsburg

VanGogh Art Gallery, Madrid

Messen in Brüssel, Luxembourg, Hamburg

2022 Galerie FlowFineArt, Leverkusen

Menschwerk, Aschaffenburg

"Es wird vielleicht Zeit!", ZAK e.V., Hausen

24. Skulpturenpark Mörfelden-Walldorf, Verleihung des Otto-Schaffner-Preis

KUNST MITTE, Kunstmesse Magdeburg

4. Ansbach Contemporary


 

 

Kunst am Bau


2003 Skulpturengruppe „Bürger“, Sparkassenarena Elsenfeld

2004 Außenanlage Fa. Allmatic, Unterthingau

2005 Brunnen, Fa. Ott, Lengenwang; Denkmal, Schlosspark Wächtersbach

2006 Außenanlage Fa. Ott, Lengenwang

2007 Parkgestaltung Grundschule Lengenwang

2010 Brunnenanlage Memmelsdorf

2011 2.3.1., Haus der Begegnung, Sulzbach

2012 Brunnen Mainz, Frankfurt, Friedberg, Sulzbach

2015 „Kreis“, Klinikum Aschaffenburg; Skulpturengruppe, Museen der Stadt Aschaffenburg

2016 Firma Optima, Skulpturengruppe „concarver“, Scheuerfeld

2018 Denkmal zur Flurbereinigung, Johannesberg

2021/2022 Brunnenanlage HELIX, Kleinwallstadt



Seine Arbeiten finden sich hauptsächlich im öffentlichen und privaten Besitz im süddeutschen Raum.


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